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Mit Venedig verbindet man Brücken, Gondeln, Canale Grande, Marco Polo und den Rialto-Markt

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Venedig ist die Stadt des Wassers und der Brücken. Das einstige Handelsimperium, das aus der Not heraus auf Holzpfählen gebaut wurde, ist heute ein beliebtes Ziel zahlreicher Urlauber und Geschäftsreisender aus der ganzen Welt. Die Lagunenstadt versprüht mit ihren beeindruckenden Bauten einen besonderen Charme.
Vergangenheit und Gegenwart Venedigs sind gleichermaßen interessant.

Die Internationalen Filmfestspiele von Venedig sind gerade erst vorüber, doch auch ohne dieses Schauspiel-Spektakel zieht die Lagunenstadt die Menschen an. Die Fakten von Venedig machen diese Stadt zu einer ganz besonderen, denn Venedig besteht aus 118 Inseln und über 150 Kanälen und es gibt nur vier Brücken, die über den Canal Grande führen.

Der komplette Verkehr in Venedig findet auf dem Wasser statt und auf diesem schippern etwa 400 Gondeln, früher waren es weitaus mehr. Venedigs Spitze stammt von der Insel Burano, nicht zu verwechseln mit der Insel Murano, die für die Glaskunst bekannt ist. Die Kunst, die Brücken, aber vor allem die alten, historischen, ehrfürchtigen und wunderschönen Bauwerke, die das Stadtbild prägen und die alle ihre ganz eigene individuelle Historie schreiben, sorgen dafür, dass sich Venedig von anderen europäischen Metropolen abhebt. Venedig war einst ein Kolonialreich.

Die unabhängige Republik Venedig existierte von 697 n. Chr. bis 1797, also über 1.000 Jahre. Venedig kontrollierte Küsten und Häfen und als Handelszentrum zwischen Europa, Zentralasien und dem Nahen Osten war die Stadt sehr reich und entwickelte sich schnell zur vermögendsten Stadt Europas. Venedig wurde von einem Dogen – dem Staatsoberhaupt auf Lebenszeit – regiert. Der Dogenpalast ist mit die faszinierendste Sehenswürdigkeit, die Venedig zu bieten hat. Der Palast war nicht nur Wohnstätte des Dogen, sondern hier saßen auch die Räte und dank der dicken Mauern, stellte das Gebäude ein hervorragendes Gefängnis dar.

Und was viele nicht wissen: Marco Polo stammte aus Venedig. Das Wohnhaus des im Jahre 1254 in einer ­wohlhabenden Familie geborenen Entdeckers lässt sich auch heute noch auf einer Tour durch Venedig bestaunen. Venedig ist Geschichte pur – und diese lässt sich in jedem Winkel der Stadt nicht nur erahnen, sondern auch deutlich erkennen. Der Rialto-Markt ist fast 1.000 Jahre alt. Er – nur wenige Meter von der berühmten Rialtobrücke gelegen – gründet auf dem Jahr 1097 und bereichert auch heute noch die Kulturlandschaft der Lagunenstadt. Millionen Menschen haben Venedig gesehen, besucht, erlebt, mit allen Sinnen wahrgenommen, die Eindrücke aufgesaugt und im Gedächtnis abgespeichert, doch nur wenige von ihnen sind dauerhaft geblieben.

Venedig hat nur etwa 260.000 Einwohner (12/2019) und davon leben nur rund 28.000 Einwohner innerhalb der Lagune. Die Lagune erstreckt sich über 50 Kilometer zwischen zwei Mündungen in die Adria. Seit 1987 stehen Venedig und seine Lagune auf der UNESCO-Liste des Weltkulturerbes. Kein Wunder also, dass so viele Besucher jährlich in diese Stadt strömen, um La Dolce Vita zu genießen.   (sto.)

Venedig-Rialtobrücke-AdobeStock-Von-eyetronic

Venedigs Gondolieri

Eine romanische Gondelfahrt gehört für die meisten Touristen – vor allem, wenn es sich um verliebte Paare handelt – zu einem Venedigbesuch dazu. Venedigs Gondolieri sind eine Attraktion, denn sie prägen das Stadtbild. Allerdings sind sie nicht nur buchbar, um Sehenswürdigkeiten abzufahren, sondern sie sind auch Dienstleister, die Reisende oder Anwohner durch die Kanäle bringen oder Waren transportieren. Eine Vielzahl an Bauten sind in Venedig ausschließlich über den Wasserweg erreichbar, da sie an einem Kanal liegen.

Was Sie schon ­immer über Gondeln wissen wollten

Historie
Die Gondolieri sind stolz auf ihren Beruf und ihre Gondeln. Im
16. Jahrhundert war die Gondel das vorrangigste Fortbewegungsmittel auf Venedigs Wasserstraßen: 10.000 waren damals in Betrieb, heute sind es noch rund 500.

Preise für die Gondelfahrt
In die erstbeste Gondel einzusteigen, sollte gut überlegt sein, denn es gilt einiges über die Preisgestaltung zu wissen. Der Preis pro Gondel liegt bei 100 EUR (für maximal fünf Personen). Fahrten, die günstiger angeboten werden, beziehen sich auf den Preis pro Person (!). Die Preise sind nicht verhandelbar, sie werden in Venedig offiziell festgelegt.

Gondolieri
Mit viel Geschick durchqueren die Gondolieri die Kanäle und müssen den Kopf einziehen, wenn sie unter einer niedrigen Brücke hindurchfahren. Kommerziell eine Gondel in Venedig zu betreiben, ist nicht ganz so einfach, da eine offizielle Lizenz benötigt wird. Lizenzen sind in ihrer Anzahl begrenzt und sie können nur geerbt oder von einem Besitzer abgekauft werden.

Gondeln kosten 25.000 Euro
Rund 500 Stunden benötigt der Bau einer Gondel, die von einheimischen Handwerkern handgefertigt wird. Der Preis für eine mittlere Gondel liegt bei durchschnittlich 25.000 Euro. Während Gondeln früher bunt waren, sind sie heute schwarz lackiert und verziert.

Vendedig-Downtown-AdobeStock-Von-Andrew-Mayovskyy

Der Charme ­vergangener Zeiten ist überall präsent

Durch die geografische Lage entwickelte sich Venedig ab dem 10. Jahrhundert zu einer der wichtigsten Handelsmetropolen und der Reichtum des größten Finanzzentrums der damaligen Zeit ist in vielen Details im Stadtbild immer noch zu erkennen.

Stadtpaläste
Sie sind elegant, romantisch, mitunter pompös, auf jeden Fall aber baulich gut durchdacht, denn die Stadtpaläste mussten und müssen vom Wasser aus erreicht werden. Der prächtige Palast Ca‘ d’Oro am Canal Grande gilt als schönstes Beispiel venezianischer Gotik.

Brücken
Über 400 Brücken – darunter auch die bekannte Seufzerbrücke Ponte dei Sospiri – gibt es in Venedig und sie sind nicht nur Besuchermagnete, sondern dienen den Fußgängern als wichtige Wege. Ponte di Rialto – die Rialtobrücke – war bis Mitte des 19. Jahrhunderts die einzige Brücke, die über den Canal Grande führte.

Kanäle
Die über 150 Kanäle bilden die eigentlichen Verkehrswege und sie durchziehen die gesamte Lagunenstadt. Venedig ist auf mehr als 100 Inseln gebaut und die Brücken und Wasserstraßen verbinden diese miteinander. Anders als in Amsterdam, wo Kanäle eine Besonderheit ausmachen, findet in Venedig der gesamte Verkehr ausschließlich auf dem Wasser sowie in den kleinen Gassen statt. Autos, Motorroller und Fahrräder sind in Venedig verboten.

Venedig-Karneval-AdobeStock-Von-Tomas-Marek

Wahrzeichen der Dogenstadt

Beeindruckend, imposant und eine architektonische Meisterleistung: Der Mix byzantinischer, arabischer und gotischer Elemente macht dieses Gotteshaus einzigartig. Während der ­Boden des Innenraumes mit ornamentalen Mosaiken bedeckt ist, sind die Wände in den unteren ­Bereichen mit Marmor verkleidet und die oberen Bereiche sowie die Deckenflächen mit ­Mosaiken mit Goldgrund bedeckt. Eine wahrhaft „goldene Basilika“, wie der Markusdom außerdem genannt wird.

Basilica di San Marco war die Palastkapelle des Dogen

Der Markusplatz ist der Ort, an dem Taubenscharen von den Touristen gefüttert werden wollen, doch die Besucher lassen sich von anderen Sehenswürdigkeiten beeindrucken. Das Glanzstück am Markusplatz ist die imposante Markuskirche, die Basilica di San Marco, die dem Dogen als Palastkapelle diente und in der die Beine des Apostels Markus begraben sind.

Prachtvoller Markusdom
Der Markusdom wurde drei Mal errichtet, ab dem Jahr 829, nach 976 und zuletzt ab 1063 nach Abriss des alten Palastes unter dem Dogen Domenico Contarini.

Reiche Schätze
Mit den Kreuzzügen gewann ­Venedig mehr Einfluss im östlichen Mittelmeer und die Venezianer beherrschten den dortigen Handel. Sie raubten 1204 Silber, Gold, Kunstwerke und wertvolle Reliquien für den Domschatz San Marco.

Prunkvolle Erweiterungen
Bis in das 17. Jahrhundert wurde die Basilica stets verändert und erweitert, sodass die vergrößerten Kuppeln mittlerweile vom Markusplatz aus zu sehen sind. Der Grundriss des Doms aber ist geblieben. Er bildet ein ungleichmäßiges Kreuz mit 76,5 Metern Länge und einer Breite von 62,6 Metern. Fassade und Innenraum repräsentieren den Reichtum und die Macht Venedigs zu der damaligen Zeit. Heute zieht es jährlich Millionen Touristen in den prunkvollen und historischen Prachtbau.

Venedig-Grand-Canal-AdobeStock-Von-AlexAnton

Der Canal Grande ist die Hauptverkehrsstraße der ­Lagunenstadt

­­Mit dem Vaporetto, dem Wasserbus, lässt sich Venedig am besten erkunden. Die Fahrt führt mit der Linie 1 vom Hauptbahnhof „Santa Lucia“ nach San Marco durch den Canal Grande („Großer Kanal“) vorbei an all den Sehenswürdigkeiten, für die Venedig so beliebt ist.

Palazzo Route
Der Canal Grande wird von imposanten Adelspalästen umsäumt. In ihrer Größe sind die Gebäude oft sehr unterschiedlich, doch sind sie alle nach dem gleichen Prinzip gebaut. Es gibt einen dominierenden Mittelteil und seitlich untergeordnete Flügel. Das untere Geschoss am Wasser ist so konzipiert, dass Waren vom Boot aus angenommen werden können.

Restaurantmeile
Kleine Plätze und gepflasterte Uferbereiche erlauben den Fußverkehr abseits des Wasserweges. Nachdem Venedig zunehmend von Touristen erobert wurde, haben sich entlang des Kanals Gastronomen angesiedelt, die in ihren Bars und Restaurants die Gäste mit Speisen und Getränken und einem atemberaubenden Blick auf das Wasser, die Brücken, die Häuser und die Gondeln verwöhnen.

Rialtobrücke
Auf der Route durch Venedig wird die Rialtobrücke als eines der bekanntesten Bauwerke der Stadt erwartet. Bei der ältesten Brücke Venedigs handelt es sich um eine gegen Ende des 16. Jahrhunderts anstelle einer Holzbrücke errichteten Brücke aus Kalkstein.

Venedig-Karneval-Fest-AdobeStock-Von-Tomas-Marek

Die Maskenmacher von Venedig

Zum Karneval gehören prachtvolle Kostüme und kunstvolle Masken mit dazu. Und tatsächlich gibt es in Venedig noch traditionelle Maskenmacher, die ihr Handwerk verstehen und die als Meister der Maskerade gelten. Sie arbeiten in ihrem Atelier und fertigen kunstvoll die Masken an, die beim Karneval den Träger schmücken (vorwiegend wird die Halbmaske getragen, die nur einen Teil des Gesichts mit den ­Augen verdeckt).

Die Nachfrage nach in Handarbeit gefertigten Unikaten ist nach wie vor groß und gern laden die Maskenbauer Besucher aus aller Welt in ihre Räumlichkeiten ein, um sie in die hohe Kunst des Maskenbaus einzuführen und sie selbst eine Maske gestalten zu lassen. Dabei berichten sie über die lange Tradition der Masken, für deren Anfertigung es keine Ausbildung gibt. Der Kreativität bei der Gestaltung sind keine Grenzen gesetzt – bemalt, beklebt, mit Federn verziert: Erlaubt ist, was gefällt.

Karneval in Venedig findet seit dem Jahr 1094 statt

Der Karneval in Venedig hat eine jahrhundertealte Tradition. Bereits Casanova liebte das bunte Treiben, in dem er unerkannt seinen Gelüsten nachgehen konnte. Der Markusplatz bildet seit den Anfängen des Karnevals mit seinen Masken, Tierkämpfen, Herkulesspielen und Feuerwerken im Jahr 1094 den Mittelpunkt des Geschehens. Ausgehend von den italienischen Fürstenhöfen entwickelten sich seit dem Spätmittelalter immer prunkvollere und aufwändigere Formen des Karnevals.

Originalbericht in Ausgabe 09-2022 lesen

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