Seamus-Schulze

Künstliche Intelligenz: 48 Sprachen simultan in Echtzeit übersetzen

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Der Toningenieur Seamus Schulze ist seit 2015 als Freelancer mit seiner eigenen Veranstaltungsfirma tätig. Im Laufe der Jahre hat er Bands live abgemischt und Kongresse beschallt. Nun ist er auf eine revolutionäre Idee gekommen, die hilft, die Kosten für internationale Großmeetings drastisch zu senken.

KI (Künstliche Intelligenz) kann Simultandolmetscher ersetzen

Der Einsatz von KI (Künstliche Intelligenz) kann Simultandolmetscher ersetzen. Die möglichen Einsparungen steigen mit jeder Sprache, in die übersetzt wird. Zurzeit sind so Veranstaltungen in bis zu 48 Sprachen möglich.

Bedenkt man, dass normalerweise zwei Simultandolmetscher pro Sprache für einen oder mehrere Tage zu Tagessätzen von bis zu 1.600 Euro inklusive Technik gebucht werden müssen, hat der Unternehmer aus dem nordrhein-westfälischen Pulheim eine Möglichkeit gefunden, Veranstaltungen für relativ kleines Geld das Flair der großen weiten Welt angedeihen zu lassen und so deren praktischen Nutzen immens zu steigern.

LIVESTREAM

„Da mein bisheriges Tätigkeitsfeld seit längerer Zeit brach liegt, machte ich mir Gedanken über Alternativen zu Livemusik & Co.“, schildert Seamus Schulze den Beginn dessen, was er in kurzer Zeit auf die Beine gestellt hat. „Ich hatte mitbekommen, dass 2020 viele Direktvertriebsberater ihr komplettes Geschäft digitalisiert haben und ihre Produkte via Livestream vermarkteten, also eine Art Amazon inklusive persönlicher Beratung anboten, um sich den Veränderungen anzupassen.“

Und auch die Unternehmen und deren Führungskräfte zogen diesbezüglich nach: „Schulungen wurden ebenfalls aus den Hotels und Kongresszentren heraus in das Internet hinein verlegt. Vereinzelt gab es aber auch Meetings unter Einhaltung der jeweils gültigen Regelungen, bei denen dann 100 statt der normalerweise möglichen 500 Menschen im Veranstaltungsraum zugegen waren und weitere Teilnehmer das Ganze via Livestream verfolgten.“

Spezialsoftware

Was fehlte, war eine Möglichkeit, solche Kombinationen aus Liveevent und Streaming für die Zuhausegebliebenen zu internationalisieren. „Eine Variante wäre pro gewünschte Sprache zwei Simultandolmetscher nebst Technik zu buchen und dem Livestream entsprechend viele Audiospuren hinzuzufügen“, erklärt der Toningenieur. „Die Vertriebspartner, die nicht live zugegen sind, wählen dann einfach die für sie passende Audiospur aus und hören neben dem leisen O-Ton die Simultanübersetzung.“

Die Alternative hierzu schafft die in der Software enthaltene KI: „Der O-Ton des jeweiligen Sprechers wird mittels eines PC, auf dem die Software installiert ist, in Untertitel übersetzt und das in bis zu 48 Sprachen gleichzeitig. Danach werden O-Ton, Kamerabild, PowerPoint Präsentation und die Untertitel auf einen hierfür gedachten Server gestreamt, der bis zu 10.000 Zuschauer mit einer Liveübertragung des Events plus dessen Untertitelung in Echtzeit versorgen kann.“ Das Problem unterschiedlicher Latenzzeiten bei der Übertragung von Bild- und Tonsignal wurde dabei ebenso gelöst wie das der unterschiedlich hohen Bandbreite bei den Empfängern des Streams: „Die Auflösung des Bildsignals wird automatisch an die Möglichkeiten des beim Zuschauer vorhandenen Internetanschlusses angepasst.“

IN DER PRAXIS

Doch wie sieht der Schritt von der grauen Theorie in das Grün des Lebens aus? „Das Ganze wurde bereits erfolgreich für ein international tätiges Network-Marketing-Unternehmen im Rahmen eines Meetings umgesetzt“, weiß Seamus Schulze zu vermelden. „Zu den rund 100 Anwesenden wurden rund 800 weitere Teilnehmer in sechs verschiedenen Sprachen via Livestream zugeschaltet. Zu Hause an ihren Monitoren konnten sie das Geschehen auf der Bühne inklusive O-Tons verfolgen. In einem zweiten Fenster liefen die jeweiligen PowerPoint Präsentationen zu den einzelnen Themen sowie die Untertitelung des Bühnenvortrags in der vorher ausgewählten Sprache. Die Vertriebspartner hatten zudem die Möglichkeit mittels Emoticons Feedback zu geben. Auch eine Übersetzung der PowerPoint Präsentationen selbst ist möglich, ohne dass das Livefeeling verloren geht. Hier wurden zwölf Simultanübersetzer eingespart und alle Livestreamer waren von der Qualität der Übersetzungen mittels Untertitelung durch die KI mehr als begeistert.“

Die Möglichkeiten entdecken

Überzeugt davon, dass Künstliche Intelligenz auf Events neue Standards setzen wird, gründete Seamus Schulze im Herbst 2020 deinstreamingstudio.de. Sein Konzept ist keine Zwischenlösung, sondern eignet sich auch nach einer Rückkehr in die Normalität zur Senkung der Kosten von (Groß)Events.

Wir können einer Veranstaltung Vortragende von außen zuschalten“, erklärt er begeistert. „MLM-Unternehmen können so internationale Top-Trainer oder Leader aus deren Homeoffice heraus ihren Großevents als Sprecher hinzuzufügen und in Echtzeit in bis zu 48 Sprachen untertiteln lassen. So kann man eine World-Convention in Locations wie den größten Indoor Sport Arenen ohne Simultanübersetzer und dem mit Kopfhörern verbundenen Verlust der Liveatmosphäre internationalisieren.

Die Teilnehmer werden der Sprache nach gruppiert und mittels Beamer und Leinwand via lokalem WLAN mit ihren Untertiteln versorgt und sind trotzdem live dabei. Englisch, Chinesisch, Russisch, Spanisch, Portugiesisch, Französisch, Italienisch und Deutsch würden sonst schon 16 Simultandolmetscher erfordern. Zudem können Unternehmen ihre Produkte und Schulungsinhalte ab sofort auch von unserem Studio in Köln aus in Echtzeit per KI untertitelt via Livestream fast jedem Teil der Welt zugängig machen.“ (FW)

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