Avon-Deutschland-Umsatz-2022

Umsatz der Avon Cosmetics GmbH lag 2022 bei 20,2 Millionen Euro in Deutschland

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Der Umsatz der Avon Cosmetics GmbH sank im Jahr 2022 im Vergleich zum Vorjahr um 4,0 Millionen Euro auf  20,2 Millionen Euro (Vorjahr: € 24,0 Millionen).  Die Anzahl der Berater hat sich von 20.891 (2021) auf 18.325 zum Stichtag am 31.12.2022 reduziert, womit das Beauty-Unternehmen hinter den Prognosen zur Gewinnung neuer Vertriebspartner zurückblieb. 

Personalbestand reduziert

Im Jahr 2021 beschäftigte AVON durchschnittlich 81 Mitarbeiter. Im Jahr 2022 der Personalbestand aufgrund von Umstrukturierungsmaßnahmen auf 68 Mitarbeiter im Q4 2022.

Bilanzsumme hat sich erhöht

Die Bilanzsumme erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr um 14,6 Mio. € auf 54,6 Mio. € (Vorjahr: 40,0 Mio. €). Zum 31. Dezember 2022 übersteigen die Bilanzverbindlichkeiten die Bilanzaktiva, sodass sich ein nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag von 28,5 Mio. € gegenüber 24,0 Mio. € im Jahr 2021 ergab.

Angespannte Finanzlage

Das Eigenkapital des Unternehmens war bereits 2008 durch den damaligen Jahresfehlbetrag von 49,5 Mio. € vollständig aufgezehrt. In den Folgejahren konnte dies nicht mehr durch positive Jahresergebnisse ausgeglichen werden. Der nicht durch Eigenkapital gedeckte Jahresfehlbetrag beläuft sich zum 31. Dezember 2022 auf 28,5 Mio. € (Vorjahr: 24,0 Mio. €).

Aufgrund dieser wirtschaftlichen Situation und der anhaltenden Verlustsituation ist das Unternehmen auf die weitere finanzielle Unterstützung der Muttergesellschaft angewiesen. Zur Sicherstellung der Zahlungsfähigkeit hat die oberste Muttergesellschaft, die Natura&Co Holdings S.A., Brasilien, gegenüber der Avon Products Inc, USA, und ihren Tochtergesellschaften, einschließlich der Avon Cosmetics Gesellschaft mit beschränkter Haftung, München, mit Datum vom 22. Juli 2022 eine befristete Patronatserklärung abgegeben, wonach die Gesellschaft mit den zur Erfüllung ihrer Verbindlichkeiten erforderlichen Mitteln ausgestattet wird. 

Die Patronatserklärung ist bis zum 31. März 2024 gültig und kann während dieses Zeitraums nicht gekündigt werden. Von einer Verlängerung der Patronatserklärung wurde abgesehen, da die Gesellschaft in der monatlichen Liquiditätsplanung bis zum 31. Dezember 2024 zeigt, dass ausreichend liquide Mittel vorhanden sind bzw. erwirtschaftet werden, um die jederzeitige Zahlungsfähigkeit zumindest bis zum 31. Dezember 2024 zu gewährleisten.

Ertragslage

Die Ertragslage der Gesellschaft war im Geschäftsjahr 2022 durch einen Umsatzrückgang gegenüber dem Vorjahr gekennzeichnet. Die Gesamtleistung für 2022 betrug 20,8 Mio. € (Vorjahr: 24,2 Mio. €). Darin enthalten sind Umsatzerlöse von 20,2 Mio. € (Vorjahr: 24,0 Mio. €) und sonstige betriebliche Erträge von 0,6 Mio. € (Vorjahr: 0,2 Mio. €).

Im Vergleich zum Vorjahr sank der Materialaufwand um 3,3 Mio. € von 6,2 Mio. € auf 2,9 Mio. €. Im Vergleich zum Vorjahr verringerte sich der Rohertrag damit um insgesamt 1,9 Mio. € (von 19,8 Mio. € auf 17,9 Mio. €).

Der Personalaufwand betrug im Jahr 2022 6,4 Mio. € (Vorjahr: 17,5 Mio. €). Darin enthalten sind im Jahr 2022 0,0 Mio. € (Vorjahr: 11,2 Mio. €) an Aufwendungen für die Altersversorgung. Die Abschreibungen auf das Anlagevermögen sanken um 0,02 Mio. € auf 0,08 Mio. €.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sanken um 2,5 Mio. € auf 7,3 Mio. €. Dies ist auf Transaktionen mit verbundenen Unternehmen zurückzuführen, bei denen ein variabler Aufschlag berücksichtigt wurde.

Die Gewinn-und-Verlust-Rechnung 2022 schließt mit einem Fehlbetrag von 4,5 Mio. € (Vorjahr: Fehlbetrag von 6,2 Mio. €).

Aufgrund des derzeitigen externen Umfelds in Deutschland besteht ein anhaltendes Umsatzrisiko.

Der Hauptgrund für den Umsatzrückgang ist der Verlust von Beratern. Der Verlust von Beratern ist auf eine Reihe von externen und internen Faktoren zurückzuführen:

• Der hohe Lebensstandard und die starke soziale Absicherung des Marktes begrenzen die Attraktivität des Direktvertriebs

• Die Marke ist auf den Märkten unsichtbar und nicht aufstrebend – es ist schwierig, neue Mitarbeiter zu gewinnen.

Überdies führen die Situation in der Ukraine und die Herausforderungen der Lebenshaltungskosten und der Inflation dazu, dass die Verbraucher weniger verfügbares Einkommen haben, was sich auf den durchschnittlichen Umsatz auswirkt. 

Im Rahmen seiner strategischen Ausrichtung setzt Avon nicht mehr nur auf den Verkauf über Partys und Kataloge, sondern auch auf digitale Tools: Berater können unter www.AVON.de kostenlos einen eigenen Online-Shop eröffnen und erhalten regelmäßig eine digitale Verkaufsbroschüre, die sie z. B. per WhatsApp verschicken können. Außerdem bietet das Unternehmen Online-Verkaufstrainings, Produktschulungen und Zertifizierungen an. In der Beauty Community, einem Online-Forum, können sich Beraterinnen und Berater über Ideen und Best Practices austauschen. 

Nach der Umstellung des Außendienstes in den Jahren 2020–2023 auf ein führungsgeführtes Modell für Berater bestehen weitere Möglichkeiten, den durch dieses Modell geschaffenen Wert zu maximieren und Berater und Vertriebsleiter durch eine effektivere und effizientere Außendienststruktur in 2023besser zu unterstützen.

Ausblick

Es wird erwartet, dass die Kosmetikindustrie in den kommenden Jahren wachsen wird. Der hohe Lebensstandard und die starke soziale Absicherung des Marktes begrenzen die Attraktivität des Direktvertriebs. AVON erwartet für 2023 einen Umsatzrückgang im mittleren einstelligen Prozentbereich. Für 2023 erwartet Avon einen Umsatz von €18,5 Millionen und ein EBITDA von €1,5 Millionen. Für die Anzahl der Berater wird ein leichter Rückgang von 18.325 auf 18.031 prognostiziert.

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