Mittlerweile sind je nach Land rund 750 Produkte von Avon auf Amazon gelistet und können dort direkt bestellt werden. Entweder über das Unternehmen selbst, über Berater oder Händler aus Osteuropa. Das Gefüge des weltweit ältesten Direct-Selling-Unternehmens scheint außer Kontrolle zu geraten. Spätestens seit Avon direkt auf Amazon verkauft.
Avon setzt wie Tupperware auf Omnichannel
Ende April gab Avon bekannt, seine Produkte am Berater vorbei über diverse Omnichannel-Kanäle zu verkaufen. Das Bündnis mit Amazon könnte weitreichende Konsequenzen haben. Jeder Umsatz, der nicht über einen Berater erzielt wird, geht somit direkt zu Avon, womit das angeschlagene Unternehmen immer mehr Berater verlieren dürfte. Verabschiedet Avon sich vom Direktvertrieb oder geht der Weg in Richtung Affiliate-System?
Deutschland-Umsatz nur noch bei 25 Millionen Euro
Während Avon im Geschäftsjahr 2006 in Deutschland noch einen Umsatz von 66 Millionen Euro erzielte, lag dieser 2020 bei nur noch bei 25,3 Millionen Euro. Allerdings hat Avon auch 2006 schon an den Beratern vorbei seine Produkte im hauseigenen Online-Shop verkauft, wenn auch in geringem Umfang.
Bereits 2006 wurden Kunden direkt beliefert
Die deutsche Avon Internetseite wurde 2006 von ca. 1,5 Mio. Interessenten besucht. Darin enthalten sind auch eine Vielzahl der AVON Beraterinnen und Gruppenleiterinnen sowie ein Großteil der angestellten Bezirksleiterinnen. Über das Internet wurden im Berichtsjahr 214.661 Bestellungen mit einem Gesamtwert von 19,1 Mio. € getätigt, wovon 18,2 Mio. € auf AVON Beraterinnen und 0,9 Mio. € auf Endkunden entfallen.