Das schwedische Network-Marketing-Unternehmen Zinzino scheint sich darauf spezialisiert zu haben, angeschlagene Direct-Selling-Unternehmen oder besser gesagt die Nutzungsrechte an der Verwertung von Kunden- und Vertriebspartnerdaten zu kaufen. Nach den Übernahmen von VMA Life (2020), Enhanzz (2022), Xelliss und ACN (2024), Zurvita (2025) wurde jetzt Valentus Global geschluckt. Ein zweischneidiges Schwert, denn mit jedem Zukauf potenziert sich auch die Konkurrenzsituation für die bestehenden Vertriebspartner.
Vertriebspartnerdaten sind das wertvollste Asset im Network Marketing
Bei einer Übernahme, die eigentlich nur dann in der Direct-Selling-Branche erfolgt, wenn ein Unternehmen sich nicht am Markt behaupten kann, oder die Umsätze eingebrochen sind, werden zumeist als Vermögenswerte (Assets) IP-Rechte, Lagerbestände, Inventar, Kundendaten und die Vertriebspartnerdatenbank übernommen.
Das wertvollste Asset jedoch ist in der Regel die Vertriebspartnerdatenbank, denn so kann schnell auf bestehende Führungskräfte und deren Teams zugegriffen werden, um Umsätze zu reaktivieren und zu skalieren. Nicht die Produkte stehen im Vordergrund, sondern das Netzwerk, das die Produkte verkauft und neue Partner gewinnt.
Übernahmestrategie gehört zur Unternehmenskultur
Wachstum, auch durch Zukäufe, hat sich Zinzino auf die Fahne geschrieben. „Zinzino sucht nach weiteren starken Investitionen, um sein nachhaltiges, profitables Wachstum aufrechtzuerhalten, seine Vertriebskraft zu stärken, in neue Märkte zu expandieren und das Produktportfolio in neuen Verbraucherbereichen zu nutzen“, heißt es in der Pressemitteilung vom 11. April 2025.
„Personalisierte Beratung und maßgeschneiderte Lösungen sind die Zukunft, nicht nur im Gesundheits- und Wellnessbereich“, so Dag Bergheim Pettersen, CEO von Zinzino, und Paul Person, CEO und Inhaber von Valentus Global. „Gemeinsam verfügen wir über langjährige Branchenerfahrung und alles, was nötig ist, um das moderne, personalisierte Einkaufserlebnis im Direktvertrieb voranzutreiben.“
Valentus Global erzielte im vergangenen Jahr einen Umsatz von über 50 Millionen SEK und vertreibt seine Produkte hauptsächlich in Europa und Nordamerika. Die Fusion dürfte durch die Synergien in den gemeinsamen Netzwerken starkes Wachstum generieren. Die Rentabilität wird sich somit dank der bestehenden technischen Plattform und Organisation von Zinzino sehr positiv entwickeln, heißt es weiter.
Zinzino wird bei Abschluss einen Gesamtkaufpreis von 20 Millionen schwedischen Kronen zahlen, wovon etwa 10 Millionen schwedische Kronen auf den geschätzten Wert des Lagerbestands entfallen. Der Kaufpreis wird in bar gezahlt und aus eigenen Mitteln finanziert.
