Oriflame, ein Direktvertriebsunternehmen für Kosmetik und Wellnessprodukte mit Wurzeln in Schweden, hat im ersten Quartal 2025 einen deutlichen Umsatzrückgang hinnehmen müssen. Der Konzern setzte in den ersten drei Monaten des Jahres 181,3 Mio. € um – ein Minus von 7,5 % im Vergleich zum Vorjahr. In lokalen Währungen betrug der Rückgang 6 %. An der Konzernspitze steht seit Mai 2023 Anna Malmhake. Sie übernahm die Geschäftsführung von Magnus Brännström und soll die Neuausrichtung des Unternehmens vorantreiben.
Oriflame wurde 1967 in Stockholm gegründet und hat heute seinen Hauptsitz in Schaffhausen, Schweiz. Das Unternehmen vertreibt weltweit Hautpflege, Make-up, Düfte und Nahrungsergänzungsmittel über selbstständige Vertriebspartner.
Regionale Entwicklungen
Die Umsatzentwicklung fiel regional sehr unterschiedlich aus:
Lateinamerika verzeichnete mit minus 22 % (in Euro) den stärksten Rückgang. Auch in lokalen Währungen lag das Minus bei 16 %. Währungsabwertungen und sinkende Partnerzahlen belasteten das Geschäft. Die EBITDA-Marge sank auf 3,8 % (Vorjahr: 16,8 %).
In Europa und der GUS schrumpfte der Umsatz um 4 %. Märkte wie Polen, Russland und Rumänien entwickelten sich stabiler, insgesamt blieb die Aktivität aber schwach. Die EBITDA-Marge lag bei 6,3 % nach 16,2 % im Vorjahr.
In Asien sanken die Umsätze um 13 %. Indien und Indonesien zeigten solide Zahlen, während China und Vietnam hinter den Erwartungen zurückblieben. Die EBITDA-Marge fiel auf –6,3 %.
Türkei und Afrika waren die einzigen Regionen mit Wachstum: plus 6 % in Euro, plus 7 % in lokalen Währungen. Vor allem Nigeria und Marokko entwickelten sich positiv. Die EBITDA-Marge lag bei 10,8 %.
Oriflame verlagert Produktion
Ein zentrales Projekt bleibt das sogenannte Beauty-Community-Model (BCM). Es ist inzwischen in 48 Märkten aktiv, die mehr als 80 % des Konzernumsatzes ausmachen. Der Anteil registrierter Mitglieder am Gesamtvertrieb stieg im Quartal auf 26 %. Parallel dazu treibt Oriflame die Verlagerung der Produktion voran. Die eigene Fabrik in Polen soll mittelfristig durch ein Netzwerk externer europäischer Hersteller ersetzt werden. Ziel ist es, die Produktionsstruktur flexibler und kosteneffizienter aufzustellen.
Zum Quartalsende verfügte Oriflame über liquide Mittel in Höhe von 56,2 Mio. €, nach 62 Mio. € zum Jahresbeginn. Die revolvierende Kreditlinie wurde mit 65 Mio. € in Anspruch genommen – inklusive eines zusätzlichen Drawdowns von 20 Mio. € im laufenden Quartal.