Eminem hat sich als Weißer in schwarzer Rap-Kultur behauptet

Eminem (gebürtig Marshall Mathers) ist ein US-amerikanischer Rapper, Songwriter und Musikproduzent, zudem Grammy- und Oscar-Preisträger und laut Billboard-Magazin der erfolgreichste Musiker der 2000er-Jahre in den Vereinigten Staaten.

Doch werfen wir einen Blick zurück, dann sehen wir einen jungen Mann, der in der Schule wegen seiner großen Ohren und seiner Schüchternheit gemobbt wird, die Highschool abbricht, sich mit Aushilfsjobs über Wasser hält, eine Familie gründet – und einen Selbstmordversuch überlebt.

Marshall konsumiert Drogen und wird wegen unerlaubten Waffenbesitzes zu einer zweijährigen Haftstrafe auf Bewährung verurteilt. Er nimmt zahlreiche Tapes (damals noch auf Kassette) auf und lebt so seine Kreativität aus. Als er auf eine Hip-Hop-Talentshow aufmerksam wird, ergreift er diese Chance. Aber können Weiße Rap verstehen? Marshall begeistert, aber der Erfolg bleibt aus. Zusammen mit seinen Kumpels veranstaltet er (als Eminem) Fee-Style-Battles, bemalt und verkauft Kleidung mit Wunschmotiven und verdient sich etwas Geld nebenbei.

Marshall steht ohne Schulabschluss da, Rappen ist das Einzige, was er kann. Er verschickt unzählige Tapes mit Songs, doch der Ruhm stellt sich erst langsam ein: Im Hip-Hop-Shop performt er seine Beats und das Publikum rastet aus. Allerdings: Davor stehen zig verlorene Battles, die immer wieder in die Frustration führen. Ein Mitarbeiter erkennt sein Talent, Lieder des Musikers erreichen die Chef-Etage und Eminem nimmt seine erste Platte auf. Die Scheibe katapultiert ihn binnen weniger Wochen zum Superstar. Platten, Filme, Auszeichnungen folgen. Trotz Druck und einer Medikamentenabhängigkeit hat es Eminem geschafft, sich als Weißer in einer schwarzen Rap-Kultur zu behaupten. (sto.)