Chogan-Betrug

Staatsanwaltschaft in Italien lässt Chogan-Gründer Michelangelo Paradiso in Haft nehmen

Facebook
WhatsApp
LinkedIn
Telegram
Email
Am 30. Mai 2024 wurden der Gründer des Network-Marketing-Unternehmens Chogan, Michelangelo Paradiso, der Buchhalter des Unternehmens Pietro Luigi Scricco und Liborio Scelzo auf Anweisung der Staatsanwaltschaft von Trani in Untersuchungshaft genommen. Insgesamt wurden bei dem Einsatz unter der Leitung von Oberst Pierluca Cassano Vermögenswerte im Wert von 355 Millionen, darunter Immobilien, Girokonten und zahlreiche Luxusgüter, beschlagnahmt. 
 
Vorwurf der kriminellen Vereinigung
 
Der Einsatz erfolgte wegen des Vorwurfs zur Bildung einer kriminellen Vereinigung, sowie Steuerbetrug und Geldwäsche über einen Zeitraum von mehreren Jahren. Im Kern wirft die Staatsanwaltschaft den Angeklagten vor, über Jahre hinweg die Kosten des Unternehmens künstlich erhöht zu haben, was zu einer illegalen Reduzierung des Betriebsgewinns und einer daraus resultierenden geringeren Einkommensteuer und Mehrwertsteuer führte.  
 
Durch die Einstufung als „Tür-zu-Tür“-Verkäufer hat Chogan von der im italienischen Recht vorgesehenen Vorzugsbesteuerung zu einem niedrigeren Satz profitiert, was die Behörden nunmehr als steuerlich unrechtmäßige Gestaltung eingestuft haben. 
 
Als Drahtzieher des komplexen, seit 2017 installierten Steuerbetrugssystems gilt Buchhalter Pietro Luigi Scricco, der allerdings nicht auf Eigeninitiative gehandelt haben soll, heißt es. Laut Anklage sei eine Struktur mit einer substanziellen Organisation geschaffen worden, die systematisch für die Begehung krimineller Handlungen vorgesehen ist, die in konstanter und homogener Weise durchgeführt wurden, lautet ein weiterer Vorwurf.
 
Die Abhörmaßnahmen ergaben angeblich eindeutige Beweise für die Existenz eines gut organisierten und bewährten kriminellen Vorgehens, so die Behörden.
 
Beklagten sollen Flucht vorbereitet haben
 
Die Verdächtigen waren angeblich auch auf plötzliche Steuerprüfungen vorbereitet: So sollen Girokonten in Santo Domingo für den Fall eingerichtet worden sein, sodass sie das Land verlassen könnten, falls ein Betrug nachgewiesen werden könnte, so die Einschätzung der Staatsanwaltschaft. Eine angebliche Fluchtgefahr war dann wohl auch der Grund, warum das Gericht von Trani auf Antrag der Staatsanwaltschaft die aggressiven Maßnahmen einleiteten konnte. 
 
Welche Auswirkungen die Ermittlungen auf Chogan haben werden, bleibt allerdings erst einmal abzuwarten, genauso, ob sich die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft entkräften lassen oder bestätigt werden. 
 
Quellen:
 

Sidebar I – Hier können Sie eine Anzeige platzieren

Sidebar small – Hier können Sie eine Anzeige platzieren

Sidebar II – Hier können Sie eine Anzeige platzieren

Sidebar II – Hier können Sie eine Anzeige platzieren

Sidebar IV – Hier können Sie eine Anzeige platzieren

Sidebar V – Hier können Sie eine Anzeige platzieren

Sidebar VI – Hier können Sie eine Anzeige platzieren