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Grasse – Gute Parfümeure sind wahrhafte Komponisten der Sinnlichkeit

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Parfüm ist ein magischer Verführer und wenn ein berauschender Duft in die Nase steigt, lockt, die Sinne anregt und die Leidenschaft weckt, dann wird schnell klar, dass es eine Gabe braucht, um einen betörenden Duft zu komponieren. Kein anderer Sinn reagiert so unmittelbar auf einen Impuls wie der Geruchssinn und so sind gute Parfümeure wahrhafte Komponisten der Sinnlichkeit.

Parfümfabrik Molinard

Die in Grasse in Frankreich alteingesessene Parfümfabrik Molinard (seit 1849) beschreibt die hohe Kunst der Parfümherstellung blumig: „Als Ode an die Natur wird jedes frische Wasser als Aufguss betrachtet, in den die lebendige und zerbrechliche Zutat in einer kostbaren Flasche eingeschlossen ist, um sie optimal zu schützen.“

Und Parfüm ist kostbar, obwohl es einst für die Handschuhmacher lediglich ein Mittel zum Zweck war, um den beißenden Geruch des Leders zu überdecken. Vom Hilfsmittel – das es auch war, als Hygiene noch keine große Rolle spielte – entwickelte es sich allerdings schnell zu einem Luxusgut.

Parfümeure sind stets auf der Suche nach neuen und außergewöhnlichen Rohstoffen und diese finden sich mitunter in heimischen Gefilden, in den Gewürzregalen, aber auch über Ländergrenzen hinaus.

Quelle der Inspiration

Alles, was gut duftet, ist für den Parfümeur eine Quelle der Inspiration. Die Magie des „perfekten Duftes“ liegt in der Mischung. Ein Parfümeur muss wissen, welche Duftstoffe miteinander harmonieren, wie sie reagieren und wie sie sich auf der Haut entfalten.

Männer bevorzugen frische und erdige Duftnoten, Frauen hingegen mögen es eher sinnlich-süß: Rose, Lavendel, Veilchen, Vanille, Moschus, Muskatnuss, Zitrusfrüchte – erlaubt ist, was gefällt.

Die Nase ist des Parfümeurs wichtigstes Instrument, zudem braucht es den richtigen Riecher für die Nachfrage am Markt. Um Zeit, Ressourcen und Geld zu sparen, werden zahlreiche Aromen mittlerweile synthetisch im Chemielabor produziert.

Nach Angaben des Deutschen Verbands der Riechstoff-Hersteller e. V. gibt es weltweit nur rund 2.000 Parfümeure. Eine geregelte Ausbildung wird in Deutschland nicht angeboten, allerdings kann der Beruf am Grasse Institut of Perfumery erlernt werden.

Das Repertoire eines Parfümeurs

So farbenfroh, wie die Abbildung des Parfümeurs mit seinem Bauchladen mit Flakons und Glasfläschchen, seinem Gewand mit Behältnissen und seinem Angebot an Seifen, Puder und Lederwaren ist, so bunt und vielfältig sind auch die Ingredients, die Parfümeure im 17. Jahrhundert (das Bild zeigt einen Parfümeur mit den Attributen seines Gewerbes im Jahr 1695) verwendeten, um ihre Duftwässerchen zu kredenzen.

Wir entdecken die anmutige Rose als Königin unter den Blumen, die mit ihrem betörenden Duft die Sinne rauben kann. Wir sehen Jasmin und wissen, dass die Blüten ein kraftvolles und muskatähnliches Aroma liefern und dass Jasmin neben der Rose durchaus bestehen kann. Vergessen wir nicht die fruchtige Orange, die frisch-frech-süßlich-herb daherkommt. Das 17. Jahrhundert gilt als das goldene Zeitalter der Parfümeurskunst. Vor allem Perücken und Lederwaren wurden wohlriechend veredelt.

Grasse Teil II

»» Originalbericht in Ausgabe 08-2021 lesen

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