Coco Chanel, 1883 als Gabrielle Bonheur Chasnel in Frankreich geboren, gilt als eine der einflussreichsten Designerinnen aller Zeiten. Doch sie war nicht nur die Erfinderin des „Kleinen Schwarzen“, des Chanel-Kostüms aus Tweed, und des legendären Parfüms Chanel No. 5. Coco Chanel revolutionierte den Look der Frauen, setzte sich für Emanzipation ein und sorgte mit provokanten Sprüchen für Aufsehen. Die Unternehmerin wurde für viele Menschen auch außerhalb der Modewelt zum Vorbild für Woman Empowerment.
Coco Chanel war ein uneheliches Kind.
Die Mutter, die die Ehe vortäuschte, ließ ihre Tochter auf den Familiennamen des Vaters taufen. Durch einen Schreibfehler im Taufbuch wurde das „s“ im Nachnamen übersehen und auch später nicht wieder korrigiert. Chanel wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf. Als sie zwölf Jahre alt war, verstarb die Mutter und der Vater, der das Sorgerecht erhielt, gab sie und ihre ältere Schwester in die Obhut eines Waisenhauses. Als sie das Waisenhaus verlassen durfte, arbeitete sie als Näherin und zog dann nach Paris, um als Sängerin und Tänzerin Geld zu verdienen.
Ab 1909 arbeitete Coco Chanel als Modistin in Paris
Für eine Show-Karriere reichte es nicht aus, doch in dieser Zeit erhielt sie den Bühnennamen „Coco“, der später auch ihr Rufname wurde. Ab 1909 arbeitete Coco Chanel als Modistin in Paris. Ihr großer Wunsch war es, sich als Hutmacherin selbstständig zu machen, doch als Frau zu dieser Zeit brauchte es mehr als Kreativität und Talent. Ein wohlhabender Verehrer stellte ihr 1910 die finanziellen Mittel zur Verfügung und so konnte Coco im Atelier eines Wohnhauses mit der Produktion von Hüten nach eigenem Design beginnen. Ihre Mode kam so gut an, dass sie nach kurzer Zeit ihr erstes Hutgeschäft in Paris eröffnen konnte.
Als sie im Auftrag der Kunden auch Kleider entwarf, entstanden völlig neue, schlichte Kleider in großflächigen Grundfarben. Kleider von Coco Chanel avancierten zum edlen Luxus-Produkt der Pariser Szene und schon 1914 eröffnete sie unter ihrem Namen erste Boutiquen in Deauville und Biarritz.
Zwei Jahre später schafft es eines ihrer Modelle in die amerikanische Zeitschrift ‚„Harper’s Bazaar“ und Coco Chanel etablierte sich als Designerin in der Modewelt und prägte schnell das Modegeschehen des 20. Jahrhunderts. Sie lancierte Pyjamas für Frauen, die bis dato nur Männern vorbehalten waren. 1919 folgte die Eröffnung eines Modesalons in Paris und neben ihrem feinen Gespür für Mode und Design erwies sie sich als clevere Geschäftsfrau.
Ihre markanten Sprüche provozierten („Das Mutigste, das man tun kann, ist eigenständiges Denken. Und zwar lautstark“ oder „Mir ist es egal, was du über mich denkst. Ich denke über dich überhaupt nicht nach“), mehr noch hob sich die emanzipierte Frau durch ihre Beziehungen zu Männern ab. So wird der Stil-Ikone unter anderem eine enge Verbindung zu Winston Churchill und eine Affäre mit Pablo Picasso nachgesagt. Coco Chanel starb am 10. Januar 1971 während der Vorbereitungen für eine weitere Kollektion im Alter von 87 Jahren in Paris.
„Mir ist es egal, was du über mich denkst. Ich denke über dich überhaupt nicht nach.“
Coco Chanel war anders, sie dachte anders und sie handelte anders. Sie wollte die Frauen nicht nur von ihren engen Korsagen befreien, sie wollte vor allem deren Geist beflügeln und sie zur Unabhängigkeit inspirieren. Coco fuhr mit einem blauen Rolls-Royce durch die Stadt, rauchte Gauloises und trug Hosen.
Ihre Mode war mehr als Kleidung, sie war ein Statement. Sie sagte: „Wer unersetzbar sein will, muss vor allem anders sein.“ 1926 entwarf sie das erste „Kleine Schwarze“, zu dem als einziger Schmuck eine Perlenkette getragen wurde. Ein kurzes, enges Kleid in der Farbe der Trauer? Das war damals ein Skandal – aber auch eine Mode-Revolution.
„Wer unersetzbar sein will, muss vor allem anders sein.“
Es heißt: Im Waisenhaus entwickelte Coco ihren eisernen Willen und ihre Disziplin. Die Einsamkeit und die Kälte ließen in dem Mädchen den Wunsch reifen, der Armut entfliehen zu wollen und sie schwor sich: Nie wieder Mittelmäßigkeit. Und die Männer? Diese waren für Coco das Ticket in eine andere Welt. Coco Chanels einzigartiger, schlichter und eleganter Modestil überdauerte die Zeit und auch ihre Lebensweisheiten dienen Menschen heute noch als Inspiration. Unsterblich machte sich die Design-Ikone allerdings nicht mit der Mode, sondern mit dem Parfum „Chanel No. 5“. Dieser Duft war der erste, der unter ihrem Namen präsentiert wurde. „Ich lanciere meine Kollektion immer am fünften Tag des fünften Monats, die Fünf scheint mir Glück zu bringen – daher will ich es No. 5 taufen.“
1921 in Paris das wohl erfolgreichste Parfüm aller Zeiten auf den Markt gebracht
Als Marilyn Monroe einmal in einem Interview gefragt wurde, was sie nachts trägt, hauchte sie als Antwort: „Chanel No. 5.“ Coco Chanels legendäres Parfüm ist auch heute noch – 100 Jahre nach seinem Erscheinen – einer der meistverkauften Düfte der Welt. Die Stil-Ikone wünschte sich einen Duft für Frauen, der den Duft der Frau trägt. Auch hier mochte es die Designerin schlicht. Im Gegensatz zu den verschnörkelten Flakons dieser Zeit, wählte sie einen einfachen, flachen Männerflakon für das Eau de Parfum.
„Ich lanciere meine Kollektion immer am fünften Tag des fünften Monats, die Fünf scheint mir Glück zu bringen – daher will ich es No. 5 taufen.“
Kreiert wurde der Duft vom französischen Chemiker und ehemaligen Parfümeur am russischen Zarenhof, Ernest Beaux. Eigentlich war das Parfüm nur als ein Weihnachtsgeschenk für ihre besten Kundinnen gedacht und zunächst auf 100 Flakons limitiert, doch als die Kundschaft Nachschub verlangte, wurde Chanel No. 5 offiziell 1922 zum Verkauf angeboten. Der Duft baut auf Neroli und Ylang-Ylang in der Kopfnote, Jasmin und Mairosen in der Herznote und als Basisnote Sandelholz, Vetiver und Vanille auf. Die genaue Rezeptur ist geheim. Das Unternehmen Chanel gibt als Schätzung an, dass weltweit alle fünf Sekunden ein Flakon des Parfüms verkauft wird. (sto.)