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Affiliate-Marketing: Das Milliardengeschäft mit dem Klick

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Affiliate-Marketing steht für eine ganz bestimmte Form der Zusammenarbeit von Herstellern, Händlern oder Dienstleistern mit unabhängigen Vertriebspartnern, sogenannten Affiliates. Sie basiert darauf, dass die Affiliates eigene Internetseiten und/oder Social-Media-Kanäle unterhalten, die eine möglichst große Reichweite haben, also stark frequentiert werden. Diese Reichweite wird dazu genutzt, Traffic in Richtung der Websites, beispielsweise von Online-Shops, zu generieren.

Und für diesen Traffic beziehungsweise daraus resultierende Umsätze erhalten Affiliates je nach Vergütungsmodell Provision. Was bei der Deutschen Bahn über deren Gleissystem und dessen Steuerung vorgenommen wird und so dafür sorgt, dass die Züge am Zielbahnhof ankommen, übernehmen in der virtuellen Welt des WWW die Links. Affiliate-Links enthalten einen speziellen Code, der dem Händler anzeigt, von wo der Traffic zu dessen Webshop stammt.

Für den Kunden wird dieser Link so zum Zug, der ihn zu seinem Ziel, in diesem Fall einen Online-Shop bringt. Ein Mausklick auf den Affiliate-Link reicht und los geht es. Auf der Festplatte des Kunden wird ein Cookie hinterlegt, dass ihn für eine bestimmte oder unbestimmte Zeit dem Affiliate zuordnet und so dafür sorgt, dass entstehende Umsatzprovision an den Bezugsberechtigten fließt.

Grundsätzlich funktioniert das Ganze sogar außerhalb im Internet. Gedruckte Gutscheine, die einen Affiliate-Identifikationscode enthalten, sorgen ebenfalls für eine korrekte Zuordnung von Kundenumsätzen. Affiliates verteilen die Gutscheine und ersetzen so den Mausklick auf den Link. Bereits 2019 wurden laut einer Erhebung der Fokusgruppe Affiliate-Marketing im Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e. V. rund zehn Milliarden Euro Umsatz im E-Commerce durch Affiliate-Marketing generiert. Bei einem Gesamtumsatz von 70 Milliarden war das jeder siebente Euro bereits vor dem ab März 2020 situationsbedingt einsetzenden zusätzlichen Online-Handels-Boom!

 

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Begriffserklärungen

>> Affiliate

Vertriebspartner, Affiliates oder Publisher genannt, nutzen das System zur Zusammenarbeit mit angeschlossenen Shop-Betreibern. So profitieren sie vom Verkauf der auf ihren Websites oder in Social-Media-Kanälen beworbenen Produkte. Nutzt ein Internetseitenbesucher einen Affiliate-Link zu einem Shop und kauft dort, verdient der Publisher des Links dadurch Provision.

>> Advertiser

Der Advertiser nutzt Werbeflächen auf fremden Websites, indem er den Betreibern dieser Internetseiten Affiliate-Links zu seinem Angebot zur Verfügung stellt, die diese dann als Affiliates auf ihrer Website veröffentlichen, weshalb man sie auch als Publisher bezeichnet. Advertiser kann sowohl eine unabhängige Plattform als auch ein einzelner Online-Shop-Betreiber sein.

>> Affilate-Netzwerk

Als Affiliate-Netzwerk werden unabhängige Plattformen bezeichnet, die als Schnittstelle zwischen den Online-Händlern und den Affiliates dienen. Die Betreiber dieser Plattformen sind für die Bereitstellung und Pflege der Technik sowie die finanzielle Abwicklung zuständig. Man kann sich solch eine Internet-Plattform wie einen gigantischen virtuellen Hub vorstellen.

Geld verdienen mit Affiliate-Marketing

In einer Mitteilung des Bundesverbandes Digitale Wirtschaft (BVDW) e. V. vom 6. Oktober 2020 ist von rund 40.000 Publishern, 7.000 Advertisern, 150 Agenturen und 50 Netzwerken im deutschen Affiliate-Marketing die Rede. Insgesamt vereint die Branche fast 100.000 Fachkräfte, was ihre große Vertriebs- und Innovationskraft belegt. Zudem zeigen die letzten beiden Jahre, wie schnell auf neue Kundenwünsche, wie die Bewerbung von @home-Produkten reagiert werden kann.

Alles Zahlen, die belegen, dass Affiliate-Marketing ein boomender Wirtschaftszweig ist. 2022 soll das Volumen des deutschen E-Commerce im Business2Customer (B2C) Handel allein auf rund 100 Milliarden Euro anwachsen. Das hieße, kommt analog zu 2019 jeder siebente Euro durch Publisher zustande, allein 14 Milliarden Umsatz durch Affiliate-Marketing. Die dafür ausgeschütteten Vergütungen bewegen sich branchenabhängig zwischen einem und 15 Prozent.

Ausreißer nach oben sind Partnerbörsen mit Sätzen zwischen 20 und 40 Prozent. Im E-Commerce Elektronik werden zwischen zwei und fünf, im E-Commerce Fashion zwischen fünf und 15 Prozent gezahlt, ebenso im Segment Mobilfunk/DSL. Versicherungen/Finanzen liegen bei ein bis 2,5 Prozent und in der Touristik gibt es 1,5 bis zehn Prozent. Legt man den Mittelwert von zehn Prozent des mit annähernd 3.000 Partnerprogrammen größten Segments Fashion zugrunde, liegen 1,4 Milliarden Euro im 2022er-Provisionstopf.

Wer also über eine gut frequentierte Website und/oder Social-Media-Präsenz verfügt, kann sie Advertisern als Werbefläche zur Verfügung stellen und so als Affiliate Geld verdienen. Nichts anderes tun Influencer und Vergleichsportale. Doch ist es nicht damit getan, Links auf der eigenen Website zu platzieren und anschließend auf passives Einkommen zu warten. Tatsächlich gibt es Publisher, die sechs- oder auch siebenstellige Summen verdienen.

Es gibt aber auch die, bei denen so gut wie nichts rüberkommt. Die Erfolgreichen haben es geschafft, sich selbst zu einer in bestimmten Kundenkreisen beliebten Eigenmarke zu branden. Dahinter stecken Jahre harter Arbeit und immer wieder die Produktion interessanten Contents, der die Menschen regelmäßig die für Suchmaschinen optimierten Websites und/oder Social-Media-Kanäle solcher Publisher besuchen lässt. Fazit: Hier ist viel drin, aber geschenkt wird einem nichts. (FW)

Begriffserklärungen

>> Cookie

Als Cookie wird eine Textinfo bezeichnet, die im Browser auf dem Endgerät des Anwenders zu einer besuchten Website (Webserver, Server) gespeichert werden kann. Es wird vom Server der besuchten Seite an den Browser gesendet oder via Script im Browser erzeugt. Der Webserver kann bei erneuten Besuchen der Internetseite die Textinfo auslesen. Aufgaben eines Cookies können die Identifizierung des Surfers oder das Abspeichern seines Logins/Warenkorbs sein.

>> Pay per Lead

Hier wird Provision für Kontaktaufnahme durch Kunden gezahlt, beispielsweise bei Anforderung von Werbematerial. Das Pay per Lead-Modell ist ideal für die Online-Vermarktung erklärungsbedürftiger Produkte, die selten ohne vorherige Beratung online bestellt werden. Der Vorteil von Pay per Lead gegenüber Pay-per-Click liegt für den Betreiber des Affiliate-Systems darin, dass so den Vertriebspartnern nur qualitativ hochwertiger Traffic vergütet wird.

>> Pay per Click

Hier wird pro erfolgten Klick auf den Werbelink verdient. Mehrfachklicks eines Besuchers werden beispielsweise mittels IP-Sperre verhindert. Für die Betreiber sind die fehlenden qualitativen Mindestanforderungen an die Aktionen der Besucher problematisch. Deswegen werden Pay per Click-Modelle meist nur für kurzfristige Werbekampagnen genutzt, die für eine höhere Reichweite sorgen sollen und so nicht direkt mit dem Produktverkauf zusammenhängen.

>> Pay per Sale

Hier verdient der Affiliate, wenn ein Kunde Umsatz durch den Kauf von Waren oder die Inanspruchnahme von Dienstleistungen generiert. Grundsätzlich steht das Pay per Sale-Modell für eine Einmalzahlung auf Umsatz, der durch die Nutzung des Affiliate-Links zum Online-Shop zustande kommt. Um die Partner stärker an sich zu binden, vergüten einige Systembetreiber beispielsweise sämtliche Umsätze eines Kunden über einen 30 bis 90 Tageszeitraum nach Erstklick.

>> Lifetime

Für eine noch stärkere Partneranbindung sorgen Lifetime-Affiliate-Systeme. Hier verdient der Affiliate lebenslang auf die Umsätze von Kunden, die einmal über seinen Link zum Online-Shop des Systembetreibers gekommen sind. Lifetime- und auch 30- bis 90-Tage-Modelle sind eine Reaktion auf die wachsende Anzahl konkurrierender Angebote und berücksichtigen, dass Kunden vor dem Kauf Testberichte lesen oder Preisvergleiche nutzen und so erst später bestellen.

>> Second Tier

Unabhängig davon, ob Pay per Lead, Pay-per-Click et cetera sind Affiliate-Systeme meist einstufig. Partner und Systembetreiber sind direkt miteinander verbunden. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von einstufigen Modellen. Räumt der Betreiber dem Partner die Möglichkeit ein, wiederum neue Affiliates zu gewinnen, handelt es sich um ein zweistufiges Second Tier-System, in dem der Affiliate auch auf die Umsätze der von ihm geworbenen Partner verdient.

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